![Journelles-Karriere-Interview-Caro-Daur]()
Vor knapp einem Jahr wurde wurde im Rahmen des Bunte New Faces Award erstmals auch ein Modeblog prämiert. Die Gewinnerin war die 20-Jährige Caro Daur aus Hamburg. Wir waren damals gespannt, wie es mit ihr weitergehen würde, denn viele Award Shows sind nur kurzweilige PR-Spektakel. Der Benefit für junge Talente verpufft, sobald die Lichter ausgehen. Nicht im Fall von Caro Daur.
Selten haben wir jemand gesehen, der so schnell im Alleingang Karriere gemacht hat. Ein Jahr später kommt keiner an der inzwischen 21-Jährigen vorbei. Mit über 612.000 Followern zählt sie zu den erfolgreichsten Instagramerinnen Deutschlands.
Wie sie ihren beruflichen Alltag neben dem BWL-Studium organisiert und welche Ziele sie für die Zukunft hat, verrät uns Caro im Karriere-Interview!
“Ich bin Caro, 21 Jahre jung, und studiere im wunderschönen Hamburg BWL. Dieser Blog handelt von den Dingen, die ich liebe: Mode, Fitness, Reisen, Fotografie und Essen.” So fing alles an! Inzwischen bist du eine der bekanntesten deutschen Instagramerinnen. Hast du überhaupt noch Zeit für die Uni?
Natürlich bin ich momentan sehr viel unterwegs. Da bleibt wenig Zeit für die Uni… Ich werde mein BWL-Studium aber auf jeden Fall zu Ende führen. Momentan bin ich im 6. Semester. Dadurch, dass ich seit dem 5. Semester nur noch ein Teilzeitstudium absolviere, ist das machbar.
Kannst du dir vorstellen, dein Studium zu beenden und in der Richtung etwas zu machen? Oder orientierst du dich weiterhin im Bereich Mode?
Ich möchte mich natürlich weiterhin im Bereich Mode orientieren. Trotzdem möchte ich mein BWL-Studium vollenden. Das im Studium vermittelte theoretische Wissen ist genauso auch in der Modebranche anwendbar und zum Aufbau einer Selbstständigkeit sicher hilfreich.
Wie hast du deine Liebe zur Mode entdeckt?
Meine Mutter hat mich besonders geprägt. Sie war schon immer sehr modeaffin. Sie kauft die Vogue seitdem sie 24 Jahre alt ist. Das betont sie auch immer! Ich habe mich schon immer von ihrer klassischen Stilsicherheit inspirieren lassen. Trotzdem trägt sie auch in ihrem Alter noch Nike Airmax. Ich liebe ihren Stil!
Du hast Ende 2014 mit deinem Blog angefangen. Damals gab es schon jede Menge Modeblogs. Was wolltest du anders machen?
Ich habe einfach angefangen, meine Leser in mein Leben mitzunehmen und über meine Reisen und meinen Stil gebloggt. Ein guter Blog ist für mich ein persönlicher Blog, wenn du authentisch deine Persönlichkeit zeigst. Dann bist du automatisch anders als andere Blogger.
Wer hat dir bei den ersten Schritten geholfen?
Ich habe im Grunde genommen alles alleine begonnen. Natürlich waren meine Familie und Freunde schon immer eine große Hilfe. Ohne diesen Support würde das alles so nicht funktionieren.
Auf jeden Fall hattest du den richtigen Ansatz, denn bereits 2015 hast du den Bunte New Faces Award gewonnen. Was hat sich seitdem für dich verändert?
Viele Marken, PR-Agenturen und (Online-)Magazine sind durch den Award auf mich aufmerksam geworden. Das habe ich durch den Gewinn natürlich schon gemerkt.
Von wem oder wie hast du am meisten über diese Branche gelernt?
Man lernt am meisten von anderen Influencern und natürlich auch von den Markenverantwortlichen.
Die BILD hat in einem Artikel über dich und den Beruf des Modebloggers geschrieben: “Edle Marken tragen, für bekannte Designer arbeiten, um die Welt reisen – die Mode bietet absolute Traumjobs.” Welche Vorurteile hörst du gegenüber Modebloggern immer wieder?
Oft hört man, dass das Bloggen gar keine wirkliche Arbeit wäre – nur Champagner trinken und auf Events rum hopsen. Das ist wirklich nicht der Fall. Bloggen bedeutet so viel mehr. Ich sitze oft bis nachts am Laptop, schreibe an meinen Posts, bearbeite Bilder, shoote bei Wind, Wetter und Kälte meine Outfits, beantworte Mails usw.
Ein großer Teil deiner Beiträge drehen sich um das Thema Sport. Wieso sind dir Beiträge über Fitness wichtig bzw. wo siehst du den Link zur Mode?
Ich bin mit Sport aufgewachsen. Ich habe 14 Jahre lang Tennis gespielt, Ballett getanzt, Fußball gespielt und habe Leichtathletik gemacht. Leider hat irgendwann die Zeit für den Mannschaftssport nicht mehr gereicht. Also habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet.
Auch der Sport im Gym macht mir total Spaß! Ich mag Kurse sehr gerne – besonders Spinning!
Fitness ist ein Teil meines Lebens. Daher schreibe ich natürlich auch darüber. Ich denke Sport ist ein super Ausgleich. Auch im Bereich Mode kann die Fitnesskleidung absolut mithalten. Ich finde beispielsweise die Stella Mccartney x Adidas Kollektion super cool und stylisch.
Das von den Medien, Blogs und Instagram transportierte Körperideal ist heftig umstritten. Stichwort: “Thigh Gap”. Wie ist deine Meinung zu dem Thema und welche Botschaft möchtest du auf Caro Daur vermitteln?
Ich denke, dass es kein Ideal gibt. Jeder soll so sein, wie er sich wohl fühlt!
Wie schaffst du es bei diesem Job regelmäßige Sporteinheiten einzulegen?
Es ist eine Frage, wie man Prioritäten setzt. Man schafft es immer, sich mindestens 30 Minuten Zeit zu nehmen. Irgendwann ist es ein Rhythmus!
Wie kann man sich also deinen Arbeitsalltag vorstellen? Du stammst ja aus Seevetal bei Hamburg. Wohnst du immer noch bei deinen Eltern?
Es gibt momentan keinen richtigen Alltag in meinem Leben. Entweder reise ich, bin in der Uni oder shoote oder treffe Freunde, PR-Agenturen etc. Ich wohne noch zu Hause und bin damit auch super glücklich. Ich verbringe sehr gern viel Zeit mit meiner Familie.
Welche Pläne hegst du für die Zukunft, was deine Karriere betrifft?
Ich lebe momentan meinen Traum. Ich liebe, was ich tue und mein Ziel ist es einfach nur, dass ich weiterhin genau DAS machen darf. Ich möchte meinen Blog auf jeden Fall noch weiterentwickeln – sowohl vom Layout, als auch vom Inhalt und den Fotos. Das wäre mein Ziel für die nächsten Monate.
Gibt es Menschen, die dich bei deinem Job unterstützen?
Ja klar. Meine Familie und Freunde helfen mir sehr!
Wer ist für dein Management zuständig?
Mein Management übernehme ich aber vollkommen alleine. Daher kann es manchmal ganz schön stressig werden…
Nach welchen Gesichtspunkten wählst du Kooperationen aus?
Ich wähle Kooperationen sehr gewählt aus. Ich möchte mich immer mit dem jeweiligen Produkt bzw. Kunde identifizieren können.
Man sieht dich oft auch mit anderen bekannten Namen der Branche auf einem Foto: Stefanie Giesinger, Nova Lana Love, Nina Suess oder Lena von Blogger Bazaar. Wie echt sind diese Freundschaften?
Diese Freundschaften haben sich über eine längere Zeit entwickelt. Mittlerweile habe ich sie sehr ins Herz geschlossen. Es ist ja normal, dass man im Arbeitsumfeld Freunde hat. So ist es bei uns Bloggern auch. Ich bin wirklich dankbar, dass ich durch meinen Beruf so viele tolle Persönlichkeiten kennenlernen durfte.
Wie gehst du mit negativen Kommentaren von Lesern um?
Ich bin schon sensibel und nehme Kommentare ernst. Mit der Zeit habe ich aber auch gelernt, diese nicht mehr so persönlich zu nehmen. Allgemein habe ich aber wirklich sehr liebe Leser, die nichts „Böses“ schreiben. Für konstruktive Kritik bin ich aber sehr dankbar.
Wenn du auf die letzten zwei Jahre zurückblickst: Was waren da die High- und auch Lowlights?
Mein absolutes Highlight war auf jeden Fall das Coachella 2016! Wir waren so eine coole Truppe und es hat so Spaß gemacht.
Wir sprechen auf Journelles viel darüber, was eigentlich passiert, wenn jeden Tag 20 neue, gut gemachte Modeblogs dazu kommen und vermutlich irgendwann die Blase platzt. Welche Gedanken gehen dir dazu durch den Kopf?
Ich bin gespannt, was in den nächsten Monaten passiert. Ich denke aber, dass der Markt noch nicht gesättigt ist und wir gemeinsam als große Community eine Menge auf die Beine stellen können. Inspirieren und inspirieren lassen!
Welches Modeblog oder Magazin ist deiner Meinung nach wegweisend?
Vogue, Instyle Grazia, aber auch Journelles und Blogger Bazaar finde ich super.
Instagram oder Snapchat – was bedienst du zurzeit lieber und warum?
Ich finde beides super!
Wie gut kennst du deine Zielgruppe, d.h. wer sind die Caro Daur Leser?
Von 13 bis 45 Jahren ist, denke ich, alles dabei. Gerade letztens wurde ich in der Stadt von einer Mutter angesprochen, die mir gesagt hat, wie cool sie das findet, was ich mache! Das freut mich immer total!
Welchen anderen Beruf könntest du dir vorstellen – nur für den Fall, dass es dein Blog eines Tages nicht mehr geben sollte oder du keine Lust mehr hast?
Gern im Marketing eines großen Unternehmens.
Vielen Dank für deine Zeit, liebe Caro!
Der Beitrag Karriere-Interview: Caro Daur, Instagram-Star und Studentin erschien auf Journelles.